Die meisten haben schon einmal von Auslandsaufenthalten für Studierende gehört. Weniger bekannt ist, dass auch Auszubildende im Handwerk und frisch ausgelernte Gesellinnen und Gesellen die Chance haben, berufliche Erfahrungen in einem anderen europäischen Land zu sammeln. Möglich macht das das EU-Programm Erasmus+, das Aufenthalte von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten fördert.
Auszubildende können während ihrer Lehrzeit oder direkt im Anschluss in einem Betrieb im Ausland mitarbeiten, fachlich dazulernen und gleichzeitig eine neue Kultur erleben. Teilnehmen können alle Gewerke, vom Anlagenmechaniker SHK über das Friseurhandwerk bis hin zum Tischler. Wichtig ist nur, dass der Aufenthalt fachlich zum Ausbildungsberuf passt.
Erasmus+ deckt in der Regel die größten Kostenpunkte ab, darunter Anreise, Unterkunft und Versicherung. In vielen Fällen gibt es vorab einen Sprachkurs, um sich gut auf den Einsatz vorzubereiten. Organisiert werden die Praktika meist über die Handwerkskammern, die bei der Bewerbung helfen, Partnerbetriebe im Ausland finden, die Unterkunft klären und während des Aufenthalts Ansprechpartner bleiben. Der organisatorische Aufwand für die Teilnehmenden und deren Betriebe ist dadurch überschaubar.
Unsere Junggesellin Elisabeth hat diese Möglichkeit genutzt. Nach Abschluss ihrer Ausbildung bei Reichl Haustechnik reiste sie gemeinsam mit einer Gruppe der Handwerkskammer Stuttgart für drei Monate nach Volterra in die Toskana. Dort arbeitete sie in einem lokalen SHK-Betrieb, lernte die italienische Herangehensweise an Installation und Wartung kennen und erlebte den Arbeitsalltag in einem anderen Land hautnah. Für diese besondere Auslandserfahrung haben wir sie sehr gern freigestellt.
Im nächsten Beitrag wird Elisabeth persönlich berichten, welche Eindrücke und Erfahrungen sie aus der Toskana mitgebracht hat.
Hier gibt es schon ein paar Eindrücke auf der Webseite der HWK-Stuttgart.